Treffen sich ein Wookie, der Joker und Iron Man… – Die RPC 2016 in Köln

Vor einer Woche verschlug es uns nach Köln, zum 25-jährigen Jubiläum der Role Play Convention. Rollenspiele sind etwas mit dem jeder von uns etwas anfangen kann, seien es Kartenspiele wie Werwolf oder – unser aller Favorit – Munchkin, Tabletop Games wie Die Zwerge oder Die Legenden von Andor, oder Videospiele wie The Elder Scrolls und Assassin’s Creed. Aber die RPC hat natürlich noch viel mehr zu bieten! 

Kurz nach 11 Uhr vormittags kamen wir am Bahnhof Köln Messe/Deutz an, wo sich der überfüllte Zug schlagartig leerte. Schon auf der Fahrt lies sich anhand der Gespräche und bereits sichtbarer Kostüme erahnen, dass ein Großteil der Reisenden das selbe Ziel hatte. Wir folgten dem Besucherstrom zum Südeingang der Messe. Kaum hatten wir das Conventiongelände betreten, fiel mir auch schon der vermutlich größte Unterschied zu den Conventions auf, die ich bisher kannte: Hatte ich immer geglaubt, die Kostüme auf der RingCon seien vielfältig, wurde ich hier eines besseren belehrt. Auf der Role Play Convention gibt es wirklich ALLES! Gut, irgendwie war das klar, schließlich gibt es ja zu jedem Fandom irgendeine Art von Spiel. Ich war jedenfalls begeistert. Ich sah verschiedene Fantasykostüme, beispielsweise aus Game of ThronesDer Herr der Ringe, Fluch der Karibik oder Skyrim, deren Träger direkt neben Captain Kirk und Commander Uhura standen. Es gab viele Kostüme aus dem Star Wars Universum – direkt bei unserer Ankunft kam uns Rey gefolgt von etlichen Stormtroopern entgegen – und mindestens genauso viele Comic-Helden von Marvel und DC. Da hat mich eine Abordnung der Avengers bestehend aus Iron Man, Captain America, Spiderman und Ant-Man besonders beeindruckt. Als wären sie direkt der Kinoleinwand entsprungen! Es waren auch viele Deadpools unterwegs, was mich besonders freute. Wir sahen auch viele uns unbekannte Kostüme aus diversen Mangas und Animes, oder solche, die wir gar nicht einzuordnen wussten. Wirklich eine bunte Vielfalt, an der ich mich gar nicht satt sehen konnte.

Bereits jetzt war die Convention sehr gut besucht und die schiere Menge an Menschen, die Größe des Geländes und die enorme Anzahl an Ständen begann mich leicht zu überfordern. Wir starteten also erst einmal einen Rundgang, um uns einen Überblick zu verschaffen. In der unteren Etage des Conventiongeländes hatten die Wasteland Warriors ihr beeindruckendes, post-apokalyptisches Lager aufgeschlagen. Ein paar Meter weiter befand sich die Hauptbühne, auf welcher später unter anderem noch der Cosplay Contest, die Verleihung des RPC Fantasy Award und das erste Konzert von Jan Hegenberg stattfinden sollte. Dahinter befanden sich die Stände der eingeladenen Cosplayer, die dort viele ihrer Kostüme ausstellten. Von dort aus ging es wieder nach oben und ins Freie, zum Außengelände der Messe. Dort war ein Mittelaltermarkt aufgebaut mit vielen Essenständen und Handwerkern, die ihre Ware zum Verkauf boten. Auch im Außenbereich waren zwei Bühnen aufgebaut, und auf der größeren von beiden sollte bald ein alter Bekannter auftreten. Als wir uns zur Zuschauermenge gesellten, standen Tommy Krappweis und die Youtuberin Bina Bianca bereits auf der Bühne. In der nächsten halben Stunde lernte ich Dinge, die mein Leben vermutlich für immer verändert haben.

Role Play Convention 2016, Foto: Tobias Schad
Role Play Convention 2016, Foto: Tobias Schad

Ob zum Besseren oder schlechteren, das kann ich nicht sagen. Beispielweise verstört es mich noch immer ein wenig, dass Bernd das Brot tatsächlich Heiratsanträge erhält – unter anderem von einem jungen Mann aus der Publikum, der jedoch schwört, dass es sich um wahre Liebe handelt! Außerdem bekamen wir die zweite Strophe des Titelsongs zu Wiki und die starken Männer zu hören, von der ich bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht wusste, dass sie existiert. Und das, obwohl ich als Kind nicht eine Folge verpasst habe! Damit schien ich zum Glück nicht allein zu sein, hatten doch alle soeben noch lauthals mitgesungen, sahen sich dann aber sichtlich verwirrt an. Was singt der lustige Mann auf der Bühne da bloß? stand vielen ins Gesicht geschrieben. Den Text zu Ein echter, wahrer Held, der Hymne aller Rollenspieler und Träumer, kannten dann wieder alle. Bina Biance, die wirklich eine tolle Stimme hat, stellte auch ein paar ihrer eigenen Songs vor, unter anderem auch einen sehr emotionalen Tribute Song zu dem Videospiel The Last Of Us.

Nach dem Konzert und nachdem wir uns draußen zur Genüge umgesehen hatten, ging es wieder nach drinnen. Beim Betreten der Halle und dem sofort spürbaren Temperaturunterschied atmeten wir erleichtert auf. Eigentlich waren Regen und Unwetter für den Samstag angesagt, stattdessen brannte aber nun die Sonne vom Himmel. Da konnten einem manche Kostümträger wirklich Leid tun. Drinnen in der oberen Etage konnte man wirklich alles käuflich erwerben, was das (Geek&Nerd)-Herz begehrt. Es gab zahlreiche Shops, die Kleidung und Accesoires verkauften: von Lederwaren über authentische mittelalterliche Kleidung über Steampunk bis hin zu Fankleidung zahlreicher Spiele, Serien, Comics und Filme. Viele Stände verkauften Sammlerstücke, wie beispielsweise die allseits beliebten Funko Pop! Figuren, und natürlich gab es Spiele so weit das Auge reichte! Es gab bestimmte Bereiche, in denen man diverse Spiele antesten konnte, und hier und da sahen wir einer Spielerunde kurz über die Schulter. Die Munchkin Brettspiele und das neue Munchkin Steampunk interessierten uns besonders.

Beide machten schon beim Zugucken so einen spaßigen und gewohnt absurden Eindruck, dass es sicher nur eine Frage der Zeit ist, bis wir unsere Spielesammlung ergänzen.

RPC, Role Play Convention 2016, Messe Köln, 28.05.2016, www.schad-foto.de Foto: Tobias Schad
Role Play Convention 2016, Foto: Tobias Schad

Inmitten all des ganzen Trubels war der Stand der Deutschen Tolkien Gesellschaft eine willkommene Abwechslung – eine grüne Oase der Ruhe, wo man sich für ein paar Minuten entspannt niederlassen und ausruhen konnte.

Von den ganzen tollen Präsentationen, Vorträgen, Workshops und Lesungen bekamen wir leider gar nicht so viel mit. Irgendwie waren wir viel zu beschäftigt mit Geld ausgeben, Atmosphäre genießen und Kostüme bewundern. Und Essen. So viel gutes Essen!
Ein weiteres Highlight war das (leider recht kurze) Konzert Jan Hegenbergs, welches wir beinahe verpasst hätten, da wir natürlich prompt zur falschen Bühne gelaufen waren. Am Abend sollte es noch ein weiteres Konzert geben, von welchem wir allerdings auch nur die ersten 15 Minuten sehen konnten, da dann schon wieder unser Zug Richtung Heimat fuhr. Dabei haben wir uns doch auch auf der RPC inmitten all der tollen Menschen wie zu Hause gefühlt! Wo begegnet man schließlich sonst einem leibhaftigen Wookie? Liebe RPC, nächstes Jahr sehen wir uns bestimmt wieder!

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