Im Reich der Geeks und Nerds – Die ComicCon Germany 2016
Wir sind große Fans der Conventions des Veranstalters FedCon GmbH. Als dann vor etwa einem Jahr bekannt wurde, dass eben dieser Veranstalter eine ComicCon in Stuttgart auf die Beine stellt, war unsere Freude natürlich groß. Wir hatten große Erwartungen an diese Convention und wurde auch in keinster Weise enttäuscht. Aber lehnt euch zurück und lest selbst, wie für uns die erste ComicCon Germany war:
Voller Vorfreude starteten wir am Samstag Morgen Richtung ComicCon. Da die Convention leider nur zwei Tage stattfinden sollte, wollten wir keine Minute verpassen. Bereits am Eingang stellten wir fest, dass unsere Sorge erst einmal in einer langen Schlange festzustecken absolut unbegründet war: Weder im Parkhaus noch beim Einlass war auch nur ein Ansatz einer Schlange zu sehen, sodass der Convention-Start wirklich entspannt ablief. Eine unglaubliche Leistung, gerade wenn man im Nachhinein hört, dass am ganzen Wochenende 50.000 Comic-, Cosplay- und Serienbegeisterte das Messegelände in Stuttgart erobert haben.
Das Messe-Gelände
Unser erster Gang ging natürlich in Halle 1, in der 200 Aussteller beinahe alles an Merchandise boten, um das Geek-Herz höher schlagen zulassen. Da musste man sich wirklich zusammenreißen, nicht direkt sein ganzes Geld auf den Kopf zu hauen. Neben den unzähligen Ausstellern (Wir befürchten, immer noch nicht alle gesehen zu haben) gab es auch einen großen Bereich mit 380 Künstlern, die ihre Werke präsentierten. Es war wirklich spannend, von Tisch zu Tisch zu wandern, zwischen Zeichnungen, Stickern und Postkarten zu stöbern und ins Gespräch mit den Künstlern zu kommen. Einige tolle neue Bekanntschaften wurde dort geknüpft und wir haben es uns auch nicht nehmen lassen, den ein oder anderen Künstler zu interviewen (Die Interviews erscheinen nach und nach in den nächsten Wochen). Die sogenannte Comic-Zone, mit den Künstlern, war wohl einer der schönsten Bereiche in der Messehalle. Aber auch die großen Comic-Verlage durften nicht fehlen. So hatte Panini einige Comic-Exemplare im Gepäck, deren Variant-Cover streng limitiert und auch nur auf der ComicCon Germany erhältlich waren. Da merkte man ein bisschen den Geist des großen Vorbildes in San Diego, mit den dort erscheinenden Special Comics. Natürlich konnten wir nicht wiederstehen, sodass unsere Spiderman-, Deadpool- und Harley-Sammlung Zuwachs bekommen haben. Wer gründlich suchte, fand sogar zwischen den Händlern einige englischsprachige Comics und auch das ein oder andere seltene Schätzchen.
Was leider bei dieser großen Anzahl an Besuchern nicht zu vermeiden war, war das Gedrängen zwischen den Händlerreihen. Teilweise kam die Masse auch komplett zum Stillstand, was allerdings der guten Laune keinen Abbruch tat. Man grinste sich gegenseitig breit an, zuckte mit den Schulter oder plauderte kurz, bis es weiterging. Natürlich war das ein bisschen nervig, gerade weil man so nicht unbedingt ausgiebig bei den Händlern stöbern konnte. Allerdings war dies durchaus möglich, wenn man der Händler-Halle in den Nachmittags Stunden einen Besuch abgestattete, wo diese sich schon langsam leerte.
Ein weiteres Highlight der ComicCon Germany waren natürlich die Cosplayer. Wie zu erwarten liefen dort einige fantastische herum und posten fleißig für Fotos. Und wer freut sich nicht, seine Lieblingscharaktere „in Echt“ mal vor sich zu sehen? Bilder von den vielen tollen Cosplayern gibt es morgen Abend in der Bildergalerie unseres Fotografen Tobias Schad.
Der Samstag neigte sich nach dem Cosplay Contest viel zu schnell dem Ende und wir müssen gestehen nicht ein einziges Panel besucht zu haben. Am Sonntag allerdings wollten wir uns auch diesen mal widmen und so besuchte Ully für uns das Spartacus Panel mit Liam McIntyre, den wir schon von der RingCon kannten, und dem großen Castle Panel mit Nathan Fillion, Jon Huertas und Seamus Dever. Der Rest von unserem Team ließ sich im Foyer nieder, um dort einigen Panels lauschen.
Hier die ausführlichen Panel-Berichte von Ully:
Spartacus Panel
Das erste große Panel am Sonntag Morgen sollte das Spartacus Panel mit Liam McIntyre und Manu Bennett sein. Beide hatte ich bereits auf den letzten beiden RingCons erlebt und freute mich nun sehr sie wiederzusehen. Die großen Panels fanden etwas abseits des Trubels in Halle 3 statt und kosteten zusätzlich jeweils 10 € Eintritt – durchaus verständlich bei den (verglichen mit anderen Conventions) günstigen Ticketpreisen.
Ungefähr 15 Minuten vor Beginn des Panels betrat ich die Halle, die zu dieser frühen Stunde noch recht leer war. Die ersten Sitzreihen waren für die Inhaber von VIP-Tickets reserviert und ich nahm direkt dahinter platz. Kurz vor Beginn des Panels war in den vorderen Reihen jedoch noch immer jede Menge Platz, weshalb des Wochenend- und Tagesticketbesitzern erlaubt wurde, noch ein wenig aufzurutschen. Natürlich brauch sofort Hektik aus als alle nach vorne stürzten, teilweise sogar über die Stuhlreihen hinweg. Da lobe ich mir doch die feste Sitzplatzordnung, die es auf anderen Events der FedCon GmbH sonst gibt, aber das war bei der ComicCon natürlich schlecht möglich.
Endlich betrat unsere liebe Nessi die Bühne, doch mitgebracht hatte sie weniger gute Neuigkeiten. Manu Bennett, der den Crixus in Spartacus verkörperte, fühle sich nicht wohl und könne deshalb leider nicht am Panel teilnehmen. Auf der Con wäre er selbstverständlich noch, aber er müsse es etwas langsamer angehen lassen. Da gab es natürlich einige enttäuschte Gesichter. Begeistert war ich natürlich auch nicht, hatte ich Manu Bennett doch von der RingCon 2014 noch in bester Erinnerung. Ich war mir jedoch auch ziemlich sicher, dass Spartacus-Darsteller Liam McIntyre auf der Bühne bestens alleine klar kommen würde, dann das hatte er bereits auf der letzten RingCon bewiesen.
Gewohnt gut gelaunt und energiegelanden stürmte Liam auf die Bühne, doch lange blieb er dort nicht. Direkt bei der ersten Frage sprang er von der Bühne und lief zur Fragenstellerin, was diese völlig aus dem Konzept brachte. Liam ist wirklich kein Mensch, der lange stillstehen kann. Während des Panels lief er von einem Mikrofon zum nächsten, sprang auf Stühle und turnte in den unbesetzten Reihen herum. Mehr als einmal hatte die Kamera sichtliche Probleme mit ihm mitzuhalten.
Ein großes Thema des Panels war selbstverständlich Spartacus, aber auch seine Rolle als Weather Wizard in The Flash wurde angesprochen. Auf die Frage hin was er an dieser Rolle besonders möge antwortete Liam, dass er es wahnsinnig genoss so coole Superkräfte zu haben: „He controls the weather – how cool is that?!“ Außerdem finde er, dass der Weather Wizard in den Comics ein wenig zu kurz gekommen wäre und aber sehr viel Potential besitze das nur darauf warte, ausgeschöpft zu werden. Liam war völlig in seinem Element. Laut eigener Aussage selbst ein riesengroßer Nerd fachsimpelte er mit dem Publikum über Computerspiele und Comics. Schnell wurde klar, dass Batman sein absoluter Held ist.
„I’m too powerful!“
Natürlich gab Liam auch zahlreiche lustige Geschichten zum Besten, unter anderem von seinem härtesten Kampf während der Dreharbeiten zu Spartacus, bei dem er das Gesicht seines Gegners wohl völlig zerstört hatte. Bei seinen ersten Kämpfen habe er sich gar nicht getraut richtig zuzuschlagen und habe seinen Gegnern stattdessen eher irgendetwas zwischen zaghafter Ohrfeige und übers-Gesicht-streicheln. Fanden die eher nicht so toll.
Zwei Jahre später gab es dann eine ähnliche Situation, in welcher dann auch Liams Stuntdouble zu ihm meinte, er solle doch einfach zuschlagen, das würden die Stuntmen schon aushalten. Liam nahm ihn beim Wort und versetzte seinem Gegner beim nächsten Mal einen kräftigen Schwinger, jedoch mit fest zugekniffenen Augen. Das Geräusch welches dann folgte war nicht, was er erwartet hatte. Erschrocken dachte er „That’s not the kind of sound a body armour would make. That’s the sound an eyeball would make …“ – und tatsächlich hatte Liam seinem Gegenüber kräftig eine aufs Auge gegeben. Innerhalb weniger Minuten schwoll eine Gesichtshälfte fast aufs doppelte an.
Der Stuntman hatte genug und verließ augenblicklich das Set, erschien jedoch auch am nächsten Tag nicht wieder. Auf anraten seines Stuntdoubles hin spendierte Liam dem Betroffenen Unmengen von Bier, doch das Verhältnis der beiden blieb wohl relativ kühl. Zu seinem Stuntdouble sagte Liam lediglich: „See? That’s why I don’t punch people. I’m too powerful!“
Weiterhin schwärmte Liam sehr von deutschen Conventions und besonders den deutschen Fans, die wahnsinnig freundlich und höflich wären, aber auch wüssten wie man wilde Parties veranstaltet. Besonders die RingCon wäre ihm da im Gedächtnis geblieben. Auch Liam bedauert es sehr, dass es die RingCon nicht mehr gibt, denn laut ihm war sie die coolste Con überhaupt, für Besucher und Schauspieler. Er hofft, dass die MagicCon genauso toll und familiär wird wie es die RingCon war, und damit ist er bestimmt nicht allein!
Castle Panel
Um 14:30 sollte ein Panel stattfinden, auf das ich mich besonders freute: das Castle-Panel mit Nathan Fillion! Seine Schauspielkollegen Seamus Dever und Jon Huertas hatten bereits am Vortag ein Panel zu zweit gemeistert, da Nathan aufgrund von Drehverpflichtungen nur am Sonntag anwesend sein konnte. Aber ich finde es toll, dass er den weiten Weg von L.A. nach Stuttgart trotzdem auf sich genommen hat. Hut ab!
Bereits eine halbe Stunde vor Beginn des Panels drängten sich hunderte von Fans im Eingangsbereich von Halle 3, die Kartenabreißer wurden völlig überrannt. Es sah so aus, als würde diesmal bestimmt kein Platz frei bleiben. Kurz bevor es endlich losgehen sollte betrat Nessi die Bühne und kündigte an, dass das Panel statt der geplanten halbe Stunde volle 60 Minuten dauern sollte. Der Jubel war groß, ich hatte jedoch trotzdem nur 30 Minuten, da ich mich dann schon langsam Richtung Bahnhof begeben musste.
Unter großem Jubel betraten Seamus Dever und Jon Huertas die Bühne, immerhin hatten die beiden nach allem was ich gehört habe die Herzen des Publikums am Vortag im Sturm erobert. Von Nathan Fillion fehlte jedoch jede Spur. Für einen kurzen Moment machte sich Verwirrung breit im Publikum, doch schnell wurde klar, dass die beiden (oder vielmehr die drei) uns nur veralbern wollten. Scheinbar unbeeindruckt eröffneten die beiden das Panel, bis ihnen schlagartig einfiel, dass sie doch irgendwas vergessen hatten. Und da war er dann endlich, Richard Castle höchstpersönlich! Man merkte den dreien an, dass sie sich seit Jahren kannten. Lachend und herumalbernd saßen sie auf der Bühne und trieben ihre Scherze sowohl untereinander als auch mit dem Publikum. Sehr sympathisch! Besonders Nathan stellte sich als großer Spaßvogel heraus.
Als eine junge Frau ans Mikrofon trat die Kaylee aus Firefly cosplayte, erzählte Nathan wie cool er es jedes Mal findet wenn Fans in Cosplays aus einer seiner Serien vor ihm stehen. Es bereitet ihm diebischen Spaß, den Fans erst ein Kompliment für ihr tolles Kostüm auszusprechen, nur um danach zu fragen wen sie den eigentlich darstellten. Die verdutzten Blicke jedes Mal seien unheimlich lustig. Auch bei den Dreharbeiten zu Castle sei Nathan stets zu Scherzen aufgelegt gewesen. Er habe beispielsweise in und auf jedem der Tische auf dem Polizeirevier einen Stift versteckt, der bei Berührung einen elektrischen Schlag versetzt. Daran konnten sich auch Jon und Seamus nur allzu gut erinnern.
Außerdem erfuhren wir, dass das Geheimnis eines guten Filmkusses die sanfte Landung auf den Lippen des Gegenübers ist – eine Technik, die Stana Katic wohl meisterlich beherrschte –, dass alle Mitarbeiter bei den Dreharbeiten zu Castle einen erstaunlich frischen Atem haben, und dass man bei SciFi-Shows wesentlich häufiger mit Pferdeexkrementen in Berührung kommt als bei Crime-Serien. Alles in allem ein sehr lustiges Panel mit sehr sympathischen Gästen, von dem ich gerne mehr als nur 30 Minuten gesehen hätte. Doch leider nahte für mich schon das Ende der ComicCon Germany 2016.
Abreise
Während Ully im Panel war und früher abreisen musste, stöberte der Rest unseres Teams noch etwas durch die Hallen. Dabei fanden wir noch einige interessante Geschichten, die ihr in den nächsten Wochen und Monaten zu lesen bekommt. Ab morgen beginnt übrigens wieder uns Galerien-Posting! Eine Cosplay-Contest Galerie, außerdem eine für die Panels und eine allgemeine.
Fazit
Die ComiCon Germany war unglaublich gut organisiert, was aber auch bei einem erfahrenen und erfolgreichen Veranstalter wie der FedCon GmbH nicht anders zu erwarten war. Auch der Presseservice war genauso gut organisiert, sodass wir nicht nur einmal ein Lob an die Presseabteilung richteten.
Wir sind begeistert von dem abwechslungsreichen Angebot an Veranstaltungen und auch an Ausstellern. Nicht eine Sekunde hatte man in irgendeiner Form Langweile oder wusste nicht, was man machen sollte.
Da freut es uns sehr, dass bereits angekündigt wurde, dass im nächsten Jahr am 1. und 2. Juli die ComicCon Germany erneut stattfindet, dann aber mit einem größeren Gelände und mehr Stargästen.
Danke für den Bericht :) Schade, dass wir uns nicht über den Weg gelaufen sind. Meine Schwester und ich haben aber ganz viele andere vom RingChoir gesehen. Und ich glaube auch beim Costume Contest haben wir dich (Ully) von weitem auf der Mittelgalerie gesehen, oder?
Gebe dir Recht, die Con war absolut gut organisiert. Ich wusste erst nicht so recht ob sie mir gefällt, weil sie ja als Messe das ziemliches Gegenteil der RingCons darstellt, aber wir waren genauso begeistert und kommen bestimmt auch nächstes Jahr wieder.
Bin gespannt auf eure weiteren Interviews und Galerien :)
Sehr schöner Ergebnisbericht der Comic Con Germany.
Ich bin nächstes Jahr auch wieder dabei und bin auf die Erweiterungen gespannt.
Das sollte Erlebnisbericht heißen. :)
LG