„Beam me up, Scotty!“
Ich muss euch etwas gestehen: Ich habe absolut keine Ahnung von Star Trek. Nicht einmal ein bisschen. Meine Wissen beschränkt sich auf die neuen Film und da hört es auch schon auf. Trotzdem war ich neugierig. Neugierig auf diesen Hype den Star Trek auslöst und neugierig, was jenseits der Grenzen der RingCon und HobbitCon noch so für Conventions gibt.
Es verschlägt mich am Samstag Morgen schon in aller Frühe nach Bonn ins Maritim zur FedCon. Normalerweise umfasst die FedCon das komplette Sci-Fi Unversum, aber in diesem Jahr, zum 50 jährigen Jubiläum von Star Trek, wurde sie zur Trekkie-Con.
Ein seltsames Gefühl für nur einen Tag in die altbekannten Hallen zurückzukehren. Bereits in der Bahn treffe ich einen RingConnie. Hach, wie schön. Da fühlte man sich direkt nicht ganz so fremd.
Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass alles so sein würde wie immer. Schließlich war es das bisher bei den Mittelerde-Conventions auch immer gewesen. Aber als ich den Eingangsbereich des Maritims betrete, bin ich absolut geflasht: Viel viel mehr Leute (klar, bei dem 25 Jährigen Jubiläum der Convention) und auf dem Con-Gelände selbst geht es nicht anders weiter. Alles größer, voller und wuseliger, aber absolut fantastisch. Die Atmosphäre ist atemberaubend und zieht mich gleich in ihren Bann. Auch wenn es nicht ganz so familiär ist, wie eine RingCon oder eine HobbitCon, ist es wirklich toll. Die Cosplayer scheinen mir weniger zu sein, als auf den anderen Conventions, aber das mag auch wohl daran liegen, dass die meistens Kostüme recht unauffällig sind bzw. ich sie auf Grund meines Unwissens einfach nicht als Cosplay identifizieren kann. Mea culpa, mea maxima culpa.
Und bei noch einer Angelegenheit trifft mich meine eigene Schuld: Ich hätte mir vielleicht mal genauer das Programm ansehen sollen. Vorher und nicht erst auf der Convention. Dann hätte ich vielleicht festgestellt, dass sich der Samstag für mich quasi so null lohnt, da ich sowieso nur bis 18 Uhr bleiben konnte. So ein doofer Mist. Zumindest bekam ich morgens noch etwas von George Takei mit, der (wie ich tatsächlich wusste) in Star Trek Mr. Sulu spielt. Und ich kenne ihn aus Heroes. Wuhu!
Eigentlich wäre danach Bruce Greenwood dran gewesen, aber der fällt leider aus. Schade, einer der wenigen, die ich tatsächlich im Film gesehen habe. Zumindest habe ich viel, viel, viel Zeit, um mir alles genau anzusehen. Die Art Show war das absolute Wahnsinn! Ein BB-8! Ein unglaublich toll aussehender BB-8 steht bei der Artshow!
Ich weiß, nicht so laut schreien, ich bin von lauter Trekkies umgeben, aber ganz still und heimlich himmel ich BB-8 an. Aber auch in den anderen Räumen im oberen Stockwerk sind viele Dinge von Star Trek ausgestellt… die ich leider nicht verstehe. Langsam keimt in mir der Gedanke auf, dass ich doch mal anfangen sollte Star Trek zu schauen.
Im Laufe des Nachmittags suche ich mir ein Eckchen und beobachte die Besucher, wie sie sich alle nach und nach mit einem schon leicht verzweifelten Gesichtsausdruck in die unglaublich lange Schlange von William Shatners Photoshoot anstellen. Wirklich beeindruckend, wieviel Ausdauer die Leute immer haben, um auf ein paar Sekunden mit den Schauspielern zu warten. Ich könnte das glaube ich nicht…
Der Tag in Bonn geht viel zu schnell vorbei. Ich ärger mich wirklich total nicht länger bleiben zu können, da gerade Abends das Hauptprogramm im Saal Maritim bestimmt toll gewesen wäre. Aber ich muss zurück Richtung Heimat, da es am nächsten Samstag (also morgen!) zu den Tolkien Tagen geht.
Kurz vor meiner Abreise kamen sie dann übrigens plötzlich doch: Die Cosplayer. In Massen, sodass selbst ich „Star Trek“- Noob sie nicht übersehen konnte. Der Plan war es den aktuellen Weltrekord in „Größte Anzahl von Menschen in Kostümen“ zu knacken. Dieser liegt bei 1063. Leider ist es wohl gescheitert, wie ich auf Facebook erfahren habe. Dennoch war es ein fantastisches Bild und der perfekte Abschluss für mich auf der FedCon 2016.