Der ganz normale Gamescom Wahnsinn
Gestern erreichte mich der offizielle Schlussbericht der Gamescom Pressestelle: Einige Daten und Fakten und große Zufriedenheit auf Seiten der Veranstalter. Und auch ich lasse unseren Gamescom-Besuch am Mittwoch Revue passieren.
Um ehrlich zu sein, hat mich im Voraus kein Spiel auf der diesjährigen Gamescom wirklich angefixt und ich ging ohne eine ewig lange Liste an Games, die ich spielen wollte, dort hin. Wir waren recht früh da, weil wir befürchteten trotz des ruhigeren Pressetages durch die angekündigten Sicherheitsmaßnahmen eine ewig lange Schlange vor dem Eingang vorzufinden. Glücklicherweise war dem nicht so und wir fanden ziemlich schnell den Weg in das Pressezentrum.
Bereits in der ersten Halle sprach mich ein Spiel besonders an: Little Nightmares.
Ein düsteres und angsteinflößendes Spiel, dass mit unseren Kindheitsängsten spielt. Das Jump’n’Run kann man sich etwa so vorstellen wie Limbo. In der Rolle eines kleinen Mädchens im qietschgelben Regenmantel klettert, springt und kriecht der Spieler durch eine übergroße Welt. Und vorallem: Versteckt sich und flüchtet. Denn bereits nach dem ersten Raum, in dem man sich mit der Steuerung vertraut machen konnte, hört man schon von weitem furchteinflößende Geräusche eines Messers und ein schauriges Röcheln. Ein gruseliger Koch erwartet einen und ohne es ausprobiert zu haben, ahnt der Spieler bereits, dass man nicht von diesem entdeckt werden will. Little Nightmares ist ein großartiges Spiel mit einer unglaublichen Detailverliebtheit, die einen eigentlich die Umgebung näher erkunden lassen möchte, aber… man hat dann doch zu viel Angst. Dieses Spiel hat den Gamescom Indie Award eindeutig verdient und steht auf meiner Kauf-Wunchliste.
Weiter ging es durch die Hallen und schnell wurde klar, dass das diesjährige Highlight eindeutig die VR von Playstation war. Soo gerne hätte ich es ausprobiert, doch wird mir schon bei der Ego-Perspektive schlecht und Ego-Perspektive mit VR gepaart… Ihr könnt euch denken, wie es mir ergangen wäre. Unser Fotograf allerdings hat es ausprobiert und war absolut begeistert. Allerdings sei es sehr anstrengend und schon nach 10 Minuten beendete er das Testspiel. Fun Fact: Die Brille wird mehr kosten, als die Playstation 4 selbst. Probiert also vorher lieber mal aus, ob ihr damit klar kommt, bevor ihr wie ich würgend in der Ecke sitzt.
Alte Bekannte und neue alte Konsolen
Auf meiner ersten Gamescom lernte ich das Spiel Skylander kennen und war fortan ein großer Fan der kleinen Figuren und verfiehl auch dem Sammelwahn.
Da freute ich mich natürlich riesig, als ich in der Family&Friends Area einen neuen Teil der Reihe entdeckte: Skylanders Imaginators. Neuheit des Spiels ist es, dass man sich nun seinen eigenen Skylander bauen kann. Anfangs wählt man eine Grundform, sei es Ninja oder Magier, und kann dann von Farbe über Formen der Arme, Rüstungen, Firsuren, Augen… eigentlich alles selbstbestimmen. Einziger Haken: Einmal auf eine Grundform festgelegt, lässt sich diese von der „Figur“ auf der dein persönlicher Skylander gespeichert wird nicht mehr löschen. Nie wieder. Finde ich ein bisschen schade, gerade da es sich hauptsächlich um ein Kinderspiel handelt und Kinder sich ja schnell mal wieder umentscheiden. Ein altbekannter Charakter begleitet von nun an Spyro, der schon von Anfang an zu den Skylandern gehörte. Crash Bandicoot wirbelt durch die Gegnerreihen und macht wahnsinnig viel Spaß zu spielen und die Figur sieht auch super aus.
Ein bisschen traurig war ich über den Stand von Nintendo. Anstatt das neue Zelda groß zu präsentieren, die Leute von dem neuen Konzept zu überzeugen und noch ein paar neue Einblicke in das Spiel zu geben, wurde der gleiche Messestand wie in den Jahren davor aufgebaut. Zelda fand man ganz klein mit einem schlichten Stand in einer Ecke wieder, ohne Termin ging da auch nichts und trotzdem hat das Spiel den „best of gamescom award“ gewonnen. Zumindest konnte man einen Blick auf die neue alte NES mini werfen.
Die kleinen ganz groß
Ich liebe die kleinen Spiele. Die Indie Games, die nicht ganz so bekannt sind, aber dafür wundervolle Schätze sind. Die Indie Area ist in diesem Jahr wieder um ein kleines Stück gewachsen und ist gefühlt ein noch größerer Publikumsmagnet geworden. Eines der der Spiele die ich ausprobieren durfte war Lost Ember. Doch dazu, gibt es bald mehr…
Unser Tag auf der Gamescom ging viel zu schnell vorbei. Gegen 19 Uhr, als alle langsam rausgekegelt wurden, traten auch wir den Heimweg an. Die Gamescom war auch in diesem Jahr wieder gut organisiert, doch diese Panikmache mit der verschärften Sicherheitskontrolle hätte man sich sparen können. Zumindest mit dem „Rucksack-Verbot“. Letztendlich verlief alles so wie auf anderen Großveranstaltungen auch und die Ankündigung hat vorher alle nur verunsichert.
Doch eins frage ich mich immernoch: Was war jetzt das große Highlight, die große Sensation der Gamescom? Was ist eure Meinung dazu?