Künstler-Interview: Maren König
Nach langer Zeit haben wir wieder ein Künstler-Interview für euch! Heute mit Maren König von Kuckenburg. Viel Spaß beim Lesen und schaut mal auf ihrer Seite vorbei.
Wie lange zeichnest du schon?
Es ist wahrscheinlich wie bei den meisten: Ich habe schon immer ein bisschen gezeichnet. Auch schon im Kindergarten und meine Mutter hat alles aufgehoben und gesammelt. Wir haben unglaublich viele Stapel mit total alten Zeichnungen rumliegen. Ich habe dann, glaube ich, in der Mittelstufe angefangen mehr zu machen und mich bewusst damit zu befassen. Zu der Zeit habe ich auch Animexx entdeckt und habe ein paar Sachen hochgeladen. Es war aber alles so schlecht, dass ich kaum response darauf bekommen habe. Ab der Oberstufe bin ich besser geworden. Ich habe einfach immer weiter gemacht und hatte dann auch Photoshop, um mich digital auszuprobieren. Das habe ich dann auch hauptsächlich gemacht.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Die Frage finde ich echt schwer. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich noch nicht „meinen“ Stil gefunden habe. Stil ist auch etwas, was abhängig von Lebensphasen ist und was sich verändert. Früher, als ich eher versucht habe zu lernen, habe ich oft geguckt, wie andere das machen, Sachen davon übernommen und diese selbst abstrahiert. Inzwischen fokussiere ich mich auf mich selbst und schaue, was mich interessiert und wie ich es ausdrücken will. Aber so einen richtigen Stil in dem Sinne habe ich glaube ich noch nicht gefunden. Momentan mache ich ziemlich viel mit Kugelschreiber. Ich zeichne also eher. Vielleicht kann man es auch eher thematisch abgrenzen: Ich mache viele anatomische Zeichnungen und viele Portraits.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Aus ganz vielen verschiedenen Quellen. Momentan viel durchs Kunstgeschichts-Studium, also aus Büchern. Ich habe mir in den Ferien und auch schon ein bisschen davor viele Leonardo da Vinci Bücher angeguckt. In dem Sinne von anderen Künstlern gelernt. Aber auch anatomische Zeichnungen oder Gespräche mit anderen Leuten inspirieren mich. Eine Freundin von mir studiert Medizin und wir haben uns über den Knochenaufbau unterhalten. Da habe ich wieder Ideen bekommen für neue Bilder.
Wenn ich manchmal das Problem habe, dass ich keinerlei Ideen bekomme, aber möchte unbedingt etwas zeichnen, dann mache ich bewusst was komplett anderes: Treffe mich mit Freunden, gehe raus oder ins Museum. Ich fokussiere mich auf etwas anderes und meistens kommt mir dann eine Idee.
Was ist dein Lieblingsmotiv?
Ich weiß nicht, ob ich in dem Sinne ein Lieblingsmotiv habe, aber es gibt halt so Dinge, die ich inzwischen ganz gut kann, weil ich sie so oft gemacht habe z.B. Gesichter. Wenn ich in der Vorlesung sitze, mir ist langweilig und ich möchte irgendetwas zeichnen, habe kein Referenzmaterial, dann zeichne ich meistens immer Gesichter oder Schädel, weil ich die inzwischen in und auswendig kann. Das klappt immer.
Was war das Anspruchsvollste, das du gemacht hast?
Inwiefern anspruchsvoll… Vom technischen her war es meine Bachelor-Arbeit. Die ging über drei Monate und da habe ich einen Kurzfilm gemacht, mit ganz vielen Stop-Motion-Animationen. Das war sehr aufwendig.
Ich muss gestehen, dass ich in letzter Zeit vermeide etwas aufwendiges zu machen, weil mir das dann auch echt keinen Spaß macht.
Hast du eine Lieblingszeichentechnik?
Was mir viel Spaß macht momentan ist, wie schon gesagt, das Zeichnen mit Kugelschreiber. Du hast, wenn du nur ganz leicht zeichnest, kaum Abrieb. Schließlich kannst du ja nicht radieren, aber wenn du nur ganz leicht zeichnest, dann siehst du es nicht. Wenn man dann im Nachhinein die richtigen Linien zeichnet, sieht man die falschen nicht mehr. Das nimmt, meiner Meinung nach, viel Druck. Ansonsten, wenn es ums Malen geht, mag ich sehr gerne Ölfarben, weil die so richtig schön weich sind und man kann da relativ schnell fertig aussehende Bilder machen.