Der Beginn einer neuen Ära – Der Freitag auf der MagicCon

Irgendwie war die Convention am Wochenende wie immer, aber irgendwie auch nicht. Ein Jahr zuvor verabschiedeten wir uns schwermütig von der HobbitCon und wieder ein Jahr vorher mussten wir der RingCon „Leb wohl“ sagen. Doch aus diesen beiden alten Freunden entstand die MagicCon. Und wenn wir ehrlich sind, was hat sich schon groß geändert, außer dem Namen?

Wie üblich reisten wir bereits am Donnerstagnachmittag an, um uns mit Freunden zu treffen und ein paar Neuigkeiten auszutauschen. Und, was bei uns auch immer fest zum Programm gehört: Ein Besuch im Bonner Comicshop. Ich kann allen Comicfans diesen Laden wirklich nur ans Herz legen. Denn selbst, wenn ihr nicht nach Bonn fahren könnt, um euch mit den neusten Comics einzudecken, ist der Onlineshop grandios. Das schönste an dem Shop ist, dass, wenn wir einmal im Jahr persönlich zu Besuch kommen, wir begrüßt werden, als wären wir Stammkunden. Der Besitzer zeigt jedem gleich seine Lieblingscomics und sagte letzte Woche auch noch: „Ist denn wirklich schon ein Jahr rum? Ich hab das Gefühl, als wäret ihr immer hier!“ Ein rundum Wohlfühl-Laden also. (Nein, das ist keine bezahlte Werbung ;) )

Der Freitag begann noch sehr entspannt. In weiser Vorraussicht schliefen wir uns noch einmal richtig aus. Schließlich kennen wir ja alle die legendäre Convention-Partys mit DJ Updi. Als wir morgens ankamen, war die Schlange am Ticketschalter schon unfassbar lang und auch Mittags war sie nicht wirklich kürzer geworden. Wie sollten all die Leute auf das Gelände passen?! Es kam mir in diesem Jahr wirklich deutlich mehr vor. In den Händlerräumen und in den Gängen war es vor dem ersten Panel unglaublich voll und ich konnte es gar nicht abwarten, dass der Hauptsaal geöffnet wurde, sodass sich das ganze ein bisschen entspannte.

Opening Ceremony, Foto: Tobias Schad www.schad-foto.de
Foto: Tobias Schad www.schad-foto.de

Das erste Panel auf der ersten MagicCon war mit Adam Brown. Es war so schön, einen alten Bekannten von der HobbitCon wiederzusehen. Wieder kam ein Gefühl der Vertrautheit auf. Besonders, als unser aller Lieblings-MC auf die Bühne kam, um alle zu begrüßen und Adam anzukündigen. „Are you here on your own?“, fragte er zu Beginn, „Then reach out to your neighbour and ask them if they are on their own too.“ Viele haben vor der Con noch in der Facebook-Gruppe geschrieben, dass sie alleine kommen und sich Sorgen machen, dass sie niemanden kennenlernen. Ich war auch auf meiner ersten Convention 2013, die HobbitCon, ganz alleine gewesen und die Leute, die ich dort kennengelernt habe möchte ich nie mehr aus meinem Leben lassen! Marks kleiner Anstoß hat hoffentlich in diesem Jahr Con-Neulingen geholfen, neue Freunde zu finden.

Das erste Panel auf der ersten MagicCon

Adams Panel war lustig wie immer. Einige Fragen zu Fluch der Karibik, aber auch wieder zum Hobbit wurden gestellt und was er aus dem letzten Jahr lustiges zu erzählen hätte. Er wurde vor die schwierige Wahl gestellt, ob er denn die Dreharbeiten für den Hobbit oder Fluch der Karibik besser gefunden hätte. Adam musste aber nicht lange überlegen und antwortete direkt, dass wir doch alle wissen würden, was sein Favorit sei. Er hatte allerdings etwas Sorge, seine Wahl auszusprechen, weil bestimmt irgendwo im Publikum ein Scharfschütze von Disney oder Warner Bros sitzen würde. Es gab allerdings auch ein paar Crossover Fragen. Ori als Pirat? Na, das kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen. Adam war sich auch sicher, dass Ori ein Piratenschiff viel zu dreckig und chaotisch wäre. Ganz abgesehen von dem ganzen Wasser und dem Fisch. Sein Bruder Dori wäre aber wohl noch viel viel schlimmer gewesen.

Adams Panel folgte ein Doppelpanel mit Graham McTavish und Lotte Verbeek. Die beiden beantworteten Fragen zu Outlander und Graham auch ein paar über die Dreharbeiten vom Hobbit. Die allerwichtigste Frage wurde aber bereits zu Beginn gestellt: „Wie haben du und Dean es geschafft, euch von Mark Hadlow zu befreien?“ Na, das fragen sich alle. Bei der Closing Ceremony sahen wir ja noch einen kleinen Schnipsel, aber immer noch nicht die Lösung. Es folgten noch das Panel von Jed Brophy, Dean O’Gorman und Zach McGowan, die wir aber nicht mehr besuchten, um für die Opening Ceremony nicht vollkommen erschöpft zu sein. So gönnten wir uns eine Pause, erkundete die Händlerräume etwas genauer und gingen in Ruhe etwas essen.

Opening Ceremony & „Did you miss me?“

Opening Ceremony, Foto: Tobias Schad www.schad-foto.de
Foto: Tobias Schad www.schad-foto.de

Die Opening Ceremony ging mit etwas Verspätung los, brachte aber einige Überraschungen mit sich. Natürlich fiel uns direkt auf, dass Marks rote Krawatte fehlte! „An evil lord stole my red tie!“, sagte er und im Hintergrund tauchte ein Bild von Donald Trump mit einer roten Krawatte auf. Er hat die Krawatte der Macht gestohlen! Das erklärt einiges…

Da es sich ja schließlich um eine MAGIC Convention handelte, durfte ein Zauberer nicht fehlen: Matthias Rauch verblüffte uns alle mit seinen Zaubertricks und mit Lori zusammen auf der Bühne, war die Show perfekt.

Etwas schade war, dass durch den verspäteten Anfang der Opening Ceremony die Ansprachen der Gäste so minimalistisch ausfielen, sodass manche nur kurz „Hallo“ sagten und von ganz hinten auf der Bühne winkten. Zumindest die uns bekannten Schauspieler aus dem Hobbit ließen es sich nicht nehmen und kamen in die Mitte der Bühne.

Direkt im Anschluss zur Opening Ceremony kam das Panel von Andrew Scott. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte etwas anderes erwartet, war aber in keinster Weise enttäuscht. Eigentlich hätte ich gedacht, dass Andrew wesentlich extrovertierter sei. Was er aber zu erzählen hatte, war super interessant und inspirierend. Er erzählte, dass die Dach-Szene im Reichenbach Fall die wohl schwierigste Szene war, da die Kamera durch den ständigen Regen wirklich gelitten hatte. Außerdem erklärte er, dass er das Theater immer bevorzugen würde. Im Theater könne er mit dem Publikum interagieren und es ginge wirklich mehr um das Schauspiel. Wenn ein Schauspieler im Film schlecht sei, würde einfach Musik drunter gelegt und die Macher würden es schon gut aussehen lassen.
Man könnte wohl endlos weiterschreiben, was Andrew erzählt hat, aber eine Antwort hat ordentlich Applaus bekommen (Leider weiß ich die Frage nicht mehr, sollte jemand sie kennen, schreibt es in die Kommentare): „Not only gay people should play gay people and not only straight people should play straight people!“ Es sei einzig und allein wichtig, wie sie schauspielern.

Mit diesem wirklich spannenden, aber auch sehr anstrengenden Panel ging der erste Tag der MagicCon vorbei und wir feierten noch bis tief in die Nacht…

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