Ein Tag auf der FedCon – Beam me up!
Eine der ältesten und erfolgreichsten Conventions in Deutschland: Die FedCon. Angefangen als Star Trek Convention, deckt sie nun alle Fandoms im SciFi Bereich ab. Auch wir konnten uns die diesjährigen Highlights nicht entgehen lassen und machten am ersten Tag der FedCon einen Tagestripp nach Bonn.
Der erste Convention-Tag begann wie immer sehr ruhig und entspannt. 15 Uhr sollte das erste für uns interessante Panel stattfinden und so nutzten wir die Zeit vorher, um das Gelände des Maritim Hotels zu erkunden. Normalerweise kennen wir das Hotel als Veranstaltungsort der RingCon, HobbitCon und seit neustem der MagicCon. Daher war es schon ungewohnt, Cosplayer aus ganz anderen Fandoms, neue Deko und auch eine ganz andere Art-Show zu sehen, auch wenn bekannte Elemente wie der Sea Shepherd und EMP Stand geblieben sind. Aber wir sind ja offen für Neues und freuen uns über Abwechslung in unserem Convention-Marathon der letzten Wochen.
Das Panel von Sasha Roiz (Sean Renard in der Serie Grimm) sollte für uns das erste an diesem Tag sein. Auch wenn ich Grimm nicht gesehen habe, war ich doch gespannt auf dieses Panel. Manchmal sind es ja schließlich die Panels, bei denen man es am wenigsten erwartet, die am besten sind. Nachdem Moderatorin Chase Masterson direkt einmal in die Pause geschickt wurde, zeigte Sasha direkt, dass es kein langweiliges Panel werden würde: „If you don’t ask questions I will come down and force the microphone into your face!“ Na, ob das keine Anspielung auf das Panel zuvor war? Von Bern Collacos Panel hatten wir noch das Ende mitbekommen und das war durch viel zu wenig Fragen sehr schleppend abgelaufen und auch früher beendet worden. Im Grimm Panel kam natürlich direkt zu Sprache, dass das Deutsch in der Serie nicht wirklich Deutsch sei. Sasha erzählte, dass diese Kritik quasi auf daily basis am Set eintrudeln würde. Da die Drehbuchautoren aber alle nur Englisch sprechen und keine Ahnung von der deutschen Sprache haben, war das wohl auch kein Wunder. Am Set haben sie sich dann darauf geeinigt, es einfach „grimmisch“ zu nennen.
Panel von Marina Sirtis und Matt Smith
Eigentlich wollten wir uns danach eine Pause gönnen, bevor ab 18 Uhr drei interessante Panels hintereinander stattfinden sollten. Naja, eigentlich.
Gegen Ende von Sashas Panel wurde es extrem voll und trubelig im Saal und kaum ein Platz blieb frei. Ein Blick auf das Programm verriet uns, dass Marina Sirtis als nächstes an der Reihe wäre. Schande über mein Haupt: Ich hatte die beliebte Star Trek TNG Schauspielerin überhaupt nicht auf dem Schirm. Ich bin doch ein totaler Star Trek Noob. Durch den starken Andrang wurden wir aber neugierig und beschlossen noch ein wenig zu bleiben. Zumindest den Anfang könnten wir uns ja anschauen. Marina war aber so überzeugend, dass wir total die Zeit vergaßen und bis zum Ende blieben. Kein Wunder: Im Vorjahr war die Schauspielerin der beliebteste Stargast gewesen und auch in diesem Jahr war die Begeisterung der Fans groß.
Direkt zu Beginn des Panels erzählte sie, dass sie vor kurzem von Präsident Trump auf Twitter blockiert wurde, da sie wohl doch zu penetrant verkündet hätte, wie schei** sie seine Politik fände. Vom Publikum gab es dazu natürlich großen Applaus. Im Allgemeinen war dieses Panel eher politisch, als wirklich über Star Trek Themen. Ein paar Mal versuchten Fans eine Frage zu einer bestimmten Episode zu stellen, wurden aber von Marina mit einem „Ohhh… here we go“ abgewimmelt und sie rief allen in Erinnerung wie lange der Dreh schon her sei, sodass sie sich bestimmt nicht an alles erinnern könne.
Nach Marinas wirklich fantastischen Panel bekamen wir doch noch eine kurze Pause, bevor um 18 Uhr das vorgezogene Panel von Matt Smith stattfinden sollte. Den Doctor live zu erleben war, wie für viele, ein Highlight dieser Convention und der Ansturm auf die Sitzplätze artete wie so oft in unhöfliches Gezanke aus, was die Staff-Menschen versuchten zu deeskalieren (und das dauert gut bis zur Hälfte des Panels).
Matt war natürlich so sympathisch wie erwartet. Mit viel Humor und Geduld beantwortete er alle Fragen der Fans. Er erzählte, wie seltsam es wäre, die alten Folgen zu gucken: „I looked so young! And now I’m old!“ Das ist zwar natürlich Schwachsinn, aber sein Gejammer sorgte trotzdem für einige Lacher. Als er damals die Rolle des Doctors angenommen hatte, war der Brite gerade einmal 26 Jahre alt gewesen und war vorher nicht sehr medienpräsent. Daher war der Druck, der von der Öffentlichkeit auf ihn ausgeübt wurde immens. Wie wir aber alle wissen, hat er seine Rolle gemeistert.
Das Panel von Matt Smith ging viel zu schnell rum und wurde gegen Ende leider etwas ungemüdlich, als immer mehr Besucher, für die Opening Ceremony in den Saal kamen und leider keine Rücksicht darauf genommen haben, dass man zuhören wollte. Die Opening Ceremony selbst, war irgendwie chaotisch und viel zu schnell vorbei, genauso wie die ganze Convention.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob die FedCon es zu meinen Stamm-Conventions schafft. Es ist eine super Convention, bei der man sich sicher sein kann, dass man für sein Geld auch wirklich eine gute Veranstaltung bekommt. Mir persönlich gefällt nur das Feeling und Publikum auf Conventions wie der MagicCon und ComicCon besser… Vielleicht liegt es auch einfach an den Fandoms. Für alle SciFi-Fans aber wohl eine perfekte Convention.